Samstag, 27. Dezember 2014

Vorbilder

sind auch Bilder...

könnte man doch so sagen, oder?

Ich komme darauf, da mich neulich mal ein Radler auf das Thema "Vorbild" angesprochen hat.
Daraufhin dachte ich lange nach - und kam zu einem eher zwiespältigen Ergebnis in Sachen Klärung der Fragen:
Wann ist man Vorbild?
Wer ist Vorbild?
Was hat ein Vorbild für eine Aufgabe?
Welche Verantwortung hat ein Vorbild?

Mir fiel auf, dass gemeinhin irgendjemand zum Vorbild auserkoren wird, wenn er oder sie etwas zustande gebracht hat, was man selbst gerne hinbekommen hätte.
Die Frage unter welchen Umständen dies geschah wird aber nicht mit in Betracht gezogen.
So ergibt sich eine Sicht auf die Lage welche sehr einseitig und nicht vollständig ist.

Ein kleines Beispiel illustriert das anschaulich - wenn z.B. mich jemand als Vorbild hernehmen will, weil ich eben schon mal in meinem Leben weitere Strecken zumTeil schneller radeln konnte als andere Mitbürger, so fällt diese Tatsache eben nicht für sich alleine gesehen "vom Himmel" , sondern bedurfte einer "Konstruktion" eines Zeitmanagements , wie auch des "Konsummanagements" welche wohl den meisten Menschen nicht als Vorbild, also als nachahmenswerter Stil  taugen würde.
Wer verlässt schon gerne quasi die "Comfortzone" um ein Ziel zu erreichen.
Normalerweise sind wir heutzutage ja dergestalt "gepolt", dass einfach erwartet wird, dass man entweder mit Geld alles kaufen kann, oder dass man mit Beziehungen alles irgendwie "erschleichen" kann.
Das klappt auch in den allermeisten Fällen.

Nur eben zum Beispiel beim Radeln im Stil, wie ich das praktiziere nicht.

Schaue ich jetzt auf die vorher aufgeworfenen Fragen und versuche diese zu beantworten, so kann man vereinfacht sagen - nicht nur ein Aspekt, positiv, da nachahmenswert für jemanden, nein, auch andere Aspekte, welche dem Betrachter und Beurteiler negativ erscheinen mögen müssen in die Betrachtung miteinfliessen, damit es sich nicht um pure "Rosinenpickerei" handelt.

Bestimmte Dinge die positiv erscheinen und bestimmte Dinge, die negativ erscheinen addieren sich zu einem Gesamtbild  und dann wird schnell klar - Vorbilder sollten nicht so schnell auserkoren werden, dann muss man sie auch nicht so schnell "einstampfen", sollte ein Punkt im "System" auftreten, den man irgendwie so nicht akzeptieren will.

Auf mich bezogen  heißt das - ich habe irgendwie keine Vorbilder - aber ich begeistere mich gerne für einzelne Taten und Handlungen.
Denn, "nobody is perfect".

Und so würde es mir gefallen, wenn ich auch so betrachtet würde.


Montag, 27. Oktober 2014

alle Jahre wieder

ist "Äquatortime",

so nenne ich den Tag oder Zeitpunkt, an dem es mir im Laufe eines Kalenderjahres gelingt die Distanz des Äuatorumfanges unseres Planeten radfahrender Weise zurückgelegt zu haben. (das wären bekanntlich 40.078 km)

Am gestrigen Sonntag, den 26.10. am späten Vormittag war es wieder mal soweit.

Wie jedes Jahr erfüllt es mich ein wenig mit Stolz dieses doch sehr ehrgeizige Ziel erreicht zu haben - und gar noch deutlich vor Ablauf des ganzen Kalenderjahres.

Auf die immer wiederkehrende Frage zu antworten, wie man denn so etwas überhaupt auf die Reihe bekommen kann, will ich, um nicht bei jedem Zusammentreffen draußen dieselbe Antwort wer weiß wie oft geben zu müssen und zu wollen, scheint mir und bestimmt auch allen anderen Radlern, denen solche Kilometerleistungen "von der Hand gehen" am passendsten dieses Statement:

"Ich fahre mit dem Rad und habe (fast zwangsweise in der heutigen Zeit, lebt man denn auf dem Land) ein Auto, und nicht wie Ihr - Ihr fahrt Auto und habt eben ein Rad (weil's irgendwie dazugehört...)"

Das kann eine Wertung sein, muss es aber nicht sein - aber es ist offensichtlich, dass es sich hierbei um die Lösung handelt, ist man denn erst mal auf die Frage gestoßen - "wie möge es mir denn gelingen eine höhere Zahl von Kilometern pro Jahr einzufahren?"

...und jetzt ein wenig Zeit zum darüber nachdenken - bevor ich dann in Kürze wieder hier zurück sein werde und mir Gedanken über "Vorbild" machen werde....

Dienstag, 30. September 2014

Konjunktiv

wenn...

mit "wenn dr Hond ned gschissa het,....." halt ich mich für gemeinhin nicht gerne auf.
Trotz alledem möchte ich aus gegebenem Anlass heute nicht versäumen mal wieder meinen Senf abzusondern....

Am gestrigen Sonntag - es war schönes Wetter - so schön gar, dass man glauben konnte ganz BW sitzt im frisch geputzten "Panzer" und fährt wirklich überall hin - und wo die Blechlawine nicht hinkam, da bretterten gewaltige Bulldogs (viel größer aber als die alteehrwürdigen - der Gattung namensgebenden - Lanz Mobile) mit noch riesigeren Anhängern mit Topspeed über die, für solche Monstergefärte viel zu kleinen Feldwege.

Da kam oft richtige Angst auf herabgefegt zu werden vom bescheidenen Drahtesel.

Die stellt sich schon die Frage, ob es dem, sich nach eigenem dafürhalten modernen, aufgeklärten, die Umwelt achtenden und schützenden Menschen der westlich industriellen Zonen dieses Planeten, eventuell möglich sein könnte auch nur einen einzigen Tag zu verbringen ohne im Auto sitzen zu müssen...???!!!

Warum ich das jetzt einschiebe? In den nächsten Tagen werden sich auf meinem E-Mail Konto wieder die Fragen häufen wie es denn möglich sein kann soooo viel Rad zu fahren???

Die erste und alles entscheidende Antwort ist schön und schnell formuliert: Das Auto einfach öfters mal stehen lassen und auch mal mit dem Rad fahren - sei es zur Arbeit, sei es bei der Fahrt zum Bäcker...., aber auch hin und wieder mal nachdenken, ob man denn nun wirklich jede Kleinigkeit sofort und zeitnah erledigt haben muss (mit dem Auto??).

Dinge lassen sich fast immer ganz gut kombinieren, spart natürlich Prrimärzeit, aber natürlich auch Sekundärzeit. (...die bleibt dann auf einmal übrig, oh Schreck!!)
Fummelt man in dieser Zeit dann nicht gerade am Smartphone herum, so finden sich Dutzende Stunden im Laufe eines Monats, die auf dem Rad (oder auch beim Wandern etc. ) verbracht werden können.....

So könnte (Konjunktiv) es dann u.U. möglich sein pro Tag im Schnitt mal 100 km zusammen zu raffen.
Das habe, oder hätte (wieder Konjunktiv) ich dieses Jahr geschafft, wenn denn nicht das gute Jahr erst am 31.12 zu Ende wäre, oder dieser 31.12 jetzt schon wäre.

Da jetzt aber "erst" ein dreiviertel Jahr rum ist, also wir vor Beginn des zehnten Monats, des Oktobers stehen, bleiben wohl noch einige Tage Zeit um auf dem Km-Konto noch ein wenig "zu wildern".
Ich werde mich bemühen und hoffe auf viele gleichgesinnte Mitstreiter.

Mittwoch, 17. September 2014

Eurobike Nachlese

alles neu macht der....

August.
Dann wenn scho wieder Eurobike Time ist.
Dieses Jahr wurde der Demoday auf dem Parklplatz Ost der Messe abgehalten - nicht mehr im Allgäu im fernen Ratzenried.
Für die Aussteller bestimmt ein Riesenplus, zumal die Logistik wesentlich einfacher war.

Als Besucher war schon gut zu erkennen, dass nach langsamem Anlauf der familiäre Habitus, welcher Ratzenried immer zum Erlebnis machte mit fortschreitendem Tag verschwand.
Gegen Abend war die allgemeine Messe-Geschäftigkeit und Hektik dann auch wie eine Nebelwolke über den Demoday gezogen....

Nichts desto trotz gab es eine Unmenge Neuheiten zu bestaunen - viele davon hatten dicke Reifen.
Aber - fette Reifen machen leider noch lange kein brauchbares Fatbike.

Einfach mal ein paar Rohre um einen dicken Reifen "herumzaubern" - nein, damit ist es nicht wirklich getan - Ihr glaubt mir nicht?
Nun, ich fahr schon seit 4 Jahren auf so einem Ding - bei dem übrigens alle Gänge funktionieren.
Und zwar nicht mit einem "atemberaubenden" oder Kette killenden Schräglauf....
Und, leichter als die meisten der gezeigten Boliden ist es auch noch - nun gut es ist eben nicht nur fat.
Sie, mein Fatbike, meine sölv Skadi ist eben eine betörende nordische Gottheit.....

Da bleiben nicht viele Hersteller übrig, die hier ihre Hausaufgaben gemacht haben - nicht nur mal eben um den Block gefahren mit einen Prototypen aus China und dann schnell ne SMS nach Asien "so was brauchen wir auch - am besten nen Container voll..."

Man muss viel fahren auf verschiedensten Untergründen um zu kapieren wie und warum das Fatbike so wunderbar funktioniert.

Sonst sah ich, was das Rennrad betrifft, noch viel Aero.
Aber auch hier : nicht alles was bei laminarer Strömung im Windkanal top ist, muss in der rauhen, meist eher turbulenten ( und zwar in allen Raumrichtungen - somit auch im Bereich der Geschwindigkeitsschwankungen und Winkelschwankungen des anströmenden Mediums) Realität Bestmarken erbringen.

Oder einfacher und noch viel deutlicher. Es gab schon Jahre, da gab es Räder, welche gar nicht so nach Aero aussehen, welche aber im Alltag defintiv schneller laufen als so manches der neuen Aeromodelle.
Nicht alle Hersteller ziehen wirklich nahezu alle Register in der Entwicklung....

Es entsteht immer mehr eine 2 Klassengesellschaft.
auf der einen Seite die Innovativen - die, die forschen, entwickeln, und ständig verbessern,
auf der anderen Seite die Kopierer - welche eimal einen Container aus China an Land ziehen , belabeln und dann mit großen, klugen Sprüchen des Marketings versehen auf den Markt werfen.

Diese Zweiteilung der Anbieterschaft war augenscheinlich.

Dies zieht sich in alle Bereiche, auch bei einem der wichtigsten Teile des Rades - den Reifen.
Bei diesen fand, und findet immer noch eine rasante Entwicklung statt.
Die heutigen Topreifen sind auf keinen Fall mehr mit den "Gurken" von vor 10 oder 20 Jahren vergleichbar.
...und übrigens schön, dass es sogar noch solche Produkte auf dem Markt gibt, welche hier in Deutschland produziert werden.

Donnerstag, 31. Juli 2014

TdF

schade, es ist vorbei....

namentlich die nachmittägliche Fernsehstunde  während der Fernseh-life-Berichterstattung der Tour de France.

Seit ich ein kleiner Junge bin, der Juli, die Zeit, in der die Tour de France rollt, ist die Zeit, in der mein Fernsehkonsum dramatisch ansteigt.


Leider konnte man nur auf Eurosport schauen - was aufgrund der oftmals nervigen Werbeblocks schon zeitweise nervt - jedoch wenn ich mal ganz ehrlich bin, die sehr unterhaltsame und auch fundierte Berichterstattung der Eurosport Kommentatoren würden mich auch im Falle einer öffentlich rechtlichen Berichterstattung den Sender Eurosport wählen lassen!!
Karsten, Jean Claude, Marc und Ron zusammen mit Greg und Stefano um nur die Kandidaten zu nennen, welche stimm- und Bildtechnisch in Scene gesetzt sind machen fantastische Berichte!!!
Danke an Euch!

So, jetzt will ich nicht schließen ohne noch ein paar Worte über die diesjährige Rundfahrt verloren zu haben.
Für mich waren es einige epische Etappen - nicht so sehr diejenigen in den Bergen, nein die Etappen in England und Nordfrankreich, wie auch in den Vogesen hatten alles, was Radsport so faszinierend macht. Und es ist auch kein Wunder, dass Vincenzo Nibali genau dort sich in Eichhörnchenmanier psychisch und auch auf seinem Zeitkonto den ersten, wie ich meine aber auch den entscheidenden Vorteil erarbeitet hat.

Gratulation an Vincenzo. Er ist ein verdienter Sieger.

vielleicht nicht turmhoch überlegen, aber stets bei Sinnen und so immer dann zur Stelle, wenn es sich ergab. Und dass Kleinvieh bekanntlich auch Mist macht zeigt sich dann an seinem Riesenabstand auf den Zweitpatzierten in Paris.
Schön auch, dass wieder Radler aus dem Heimatland der Tour vorne mitmischen konnten.

Auch ein Indiz dafür, dass im Radsport längst nicht alles dopingfrei jetzt ist, aber dass zumindest flächendeckend sehr vorsichtig mit illegalen Maßnahmen umgegangen wird.

Das ist auch wieder das Stichwort, um auf die fehlende Berichterstattung in den öffentlich rechtlichen Medien zurückzukommen.

Mittlerweile müsste es auch der Dümmste und Einfältigste gemerkt haben, dass im Hochleistungungsbereich, sei es Wirtschaft, sei es Politik, sei es Unterhaltung, sei es Musik, sei es Sport zu unerlaubten leistungssteigernden Mitteln und Methoden gegriffen wird, welche dazu meist noch aus der Sparte Drogen stammen, um die selbst gesteckten, wie auch um die von aussen geweckten Erwartungen möglichst optimal erfüllen zu können,
Warum wird von Lifekonzerten gesendet, warum werden Politiksendungen, wie Talkshows etc. gezeigt - massenweise - und wenn wir mal zum Sport zurückkommen - kann es sein dass stundenlang Boxkämpfe life übertragen werden und sich die Protagonisten ganz salopp und gar noch cooler zu dem Statement herablassen: "Wir brauchen keine Trainingskontrollen" und sodann auch keine durchführen!!!???

Soviel mit dieser "Frage" zum Thema: Radsportler sind  die Schlimmsten...., die fallen ob ihrer vielen Kontrollen eben auch am ehesten auf.

Wo man nicht kontrolliert , da kann man auch keinen Dopingsünder finden. Den man ja auch in fast allen Sportarten gar nicht finden will. Es reicht ja wenn die Leichtathleten und die Radler am Pranger stehen.

Dies ist schon grotesk - und daher werde ich nicht müde dies auch immer und immer wieder hier zu proklamieren:
Wenn Menschen, mehrere an der Zahl, vernünftig zusammenleben wollen, dann brauchen sie Regeln, welche das Zusammenleben regeln. Und nur wenn die Regeln befolgt werden - freiwillig - und nicht nur wenn durch Kontrolle eine empfindliche Strafe droht - stellt sich eine Situation ein, die man schlussendlich Freiheit und auch Frieden nennt!

..was wir doch hoffentlich alle wollen (was aber nicht so ist wie ein Blick in die Nachrichten jeden Tag zeigt)


Dienstag, 24. Juni 2014

RAAM - Kommentar

Niveau erreicht.

wie lange mussten wir darauf warten, bis das Niveau der famosen Fahrten von Pete Penseyres as dem Jahre 1986 und Michael Secrest von 1990 wieder erreicht werden konnte?

Ok, Ihr sagt Christoph Strasser war doch fast einen Tag schneller unterwegs.
Das stimmt!

Ich ganz persönlich ziehe den Hut vor Christoph.Nicht nur einen...
Er hat gezeigt, dass er sein Potential, seine Erfahrung und auch sein Herz und seine Courage maximalst einsetzen kann. Und genau das hat zu dieser Superfahrt geführt.

Aber - dieses aber dürfen wir bei einer objektiven Betrachtung nicht unter den Tisch kehren, es wurden "nur" die Möglichkeiten, welche sich durch die technische Weiterentwicklung des Radmaterials und der Verpflegung und Versorgung in den fast 3 Jahrzehnten ergeben haben (endlich) mal in eine entsprechende Fahrt umgesetzt.

Niemand, der selbst ein Rad aus Mitte der achtziger Jahre und heutige Maschinen sein eigen nennen kann wird bestreiten, dass man mit heutigem superleicht Material, wie auch mit dem aktuellen Zeitfahrmaterial ganz sicher ca. 2 km pro Stunde schneller unterwegs sein wird (mindestens) als mit der damaligen, schwergewichtigen und weniger aerodynamischen Ausstattung.

So ist es nur folgerichtig, dass Christoph das getan hat was er verdient hat und er auch kann. Zu den alten Heroes der langstrecke aufzuschließen.
Vergessen sollten wir aber nicht, dass sowohl Pete als auch Michael immer einem Vollzeitjob nachgingen, während sich Christoph schon seit Jahren professionell mit der sich ihm gestellten Aufgabe befasst.
Deshalb glaube ich auch, dass Christoph, sofern er nicht die Lust an der endlosen Schinderei da drüben auf Amerikas Strassen verliert noch zu einer Steigerung fähig sein wird - er ist ja noch nicht einmal im "besten Alter".
Pete hat seinen famosen Ritt damals im Alter von 44 Jahren hingelegt....
Da hat der Cristoph also noch die Chance zu so manchen Versuch, der zu einem noch größeren "Wurf" werden könnte.

Alle, die sich auf den endlosen Strassen da draußen getummelt haben und jetzt das Ziel erreicht haben großes geleistet!!! Respekt!!!

Ich versäume aber auch dieses Jahr nicht auf einen leicht angehauchten "touristischen Aspekt" der Fahrten Vieler hin zu weisen.

Legt man die klassische Finischer Regel zugrunde, die auch das Wetter, die Verhältnisse und auch das aktuelle, technische Equipement mit einbezieht so bleiben dieses Jahr nur 3 offizielle Finischer übrig - eben das "ganze Stockerl"  , also Platz 1 - 3.

Alle später eintreffenden Fahrer währen in früheren Jahren aus der Wertung genommen worden.

Regeln ändern sich und werden der Zeit angepasst.Ich gratuliere vor allem auch den Deutschen Finischern - willkommen im Club!!!

Samstag, 7. Juni 2014

OTAZ

on Tour ins Allgäu und zurück,

man kann ja alles abkürzen. Den Weg, welchen ich mir neulich vorgenommen hatte zu radeln, den wollte ich nicht abkürzen. Ich wollte ja auf Entdeckungstour gehen....

So machte ich mich in der letzten Aprilwoche eines Mittwoch morgens auf die Socken, cruiste durch den ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen, an Auingen und Mehrstetten vorbei, stets Wege, keine Strassen benutzend, und erreichte über die Wolfsfalle und das daran folgende Wolfstal die große Lauter und sodann auch bald die Donau.
vor Mehrstetten

An prachtvollen Kirchenbauten, zum Beispiel Obermarchtal, vorbei ging's zum herrlichen Aussichtspunkt des Bussen.
Über offene Feld- und Grasflächen erreichte ich vor Biberach einen der schönsten Wälder, die ich in letzter Zeit in unserem Land gesehen habe.
Nach einer kurzen Mittagspause weiter der Riss entlang und stets immer auf diese bewaldeten kleinen Berge abzielend, war ich über kurz oder lang dann an der herrlich restaurierten Kirche St. Sebastian bei Waldsee.
St. Sebastian bei Waldsee
 Das dort vorhandene Wasser kam an diesem heißen Tag (über 30 Grad) wie gerufen und frisch gewässert von innen durfte ich mich dann kurze Zeit später am herrlichen Moor bei Wurzach erfreuen.
Leutkirch, Rimpach und schlussendlich der Schwarze Grat, mithin die höchste Erhebung in Würtemberg, waren die weiteren Wegmarken, bevor es dann noch hinüber ins bayrische Allgäu ging.
Vom Aussichtsturm des Schwäbischen Albvereins geht der herrliche Blick zur Nagelfluhkette

Nach geruhsamer Nacht in der Marktgemeinde Oberstaufen rollte ich am folgenden Donnerstag früh morgens bereits am Alpsee entlang über Immenstadt zur Iller.
Auwälder an der Iller
 Diesem Fluß wollte ich dann bis Ulm folgen und mich auf bekanntem Terrain - der Schwäbischen Alb - wieder der Heimat annähern.
Dies tat ich mit größerer Vehemenz, zumal der Wetterbericht für den Nachmittag schwere Gewitter angesagt hatte.
hier zu rasten setzt hernach noch mehr Kräfte frei (bei Altusried)
 Da mussten also dann die Beine schon über das übliche Mass hinaus in Rotation versetzt werden.

Als Fazit darf ich hernach feststellen - Auch kleine Ausflüge oder "Fluchten" sind lohnend.
Erholung und auch ein wenig Abenteuer, zumal beim Aufsuchen von unbekanntem Terrain, kann man nicht nur nach stundenlangen Anreiseodyseen per Auto oder Flugzeug erleben, sondern auch quasi vor der Haustüre.

Freitag, 25. April 2014

der Blick

zurück...

ist, sagen wir einfach mal ein Privileg des älter werdens.
Gerne schaut man in einem gewissen Zeitabschnitt zurück auf Dinge, welche das eigene Leben dann schlussendlich mit beeinflußt haben.
So erging es mir auch dieser Tage.
2014 - eigentlich irgendwie eine "krumme" Jahreszahl, die aber in gewissen Zeitblocks doch wesentliche Züge meiner Entwicklung beeinhaltet.
z.B. vor 10 Jahren: XXALPS extreme
z.B. vor 20 Jahren im April 1994: TNT, Tour of North Texas - mein erstes "richtiges" Ultramarathonrennen mit dem Fahrrad.

Diese Veranstaltungen waren schon sehr prägend. Aber, lassen wir uns nicht einschränken und schauen wir einfach noch weiter zurück und dann entdecken wir so quasi im fünf-Jahre-Rythmus interessante Eckpunkte.

- vor 45 Jahren / 1969: hier begannen wir unsere Bergtouren auf Mehrtagestouren auszudehnen.(zusammen mit meinen Eltern)

- vor 40 Jahren / 1974: erstmals bekam ich zum Geburtstag von meinen Eltern "einen Berg geschenkt".
Fortan, jedes Jahr im Hochsommer, in der Zeit rund um meinen Geburtstag, unternahmen wir eine schöne Bergtour. Der Anfang war im Sommer 1974, als wir über den SO-Grat auf den Piz Linard im Unterengadin stiegen.

- vor 35 Jahren / 1979: erstmaliger Besuch in Norwegen. Ein Land, das mich schon alleine deshalb fasziniert, da die Nachfahren der Wikinger ihr Land nicht nur mit dem Auto bereisen, sondern schon in der Schule lernen, dass man sich in der großartigen Natur am Besten aus eigener Kraft, meist dort zu Fuß oder im Winter mittels Skis fortbewegt. Des weiteren konnten wir den Monte della Disgrazia als "Geburtstagsberg" besteigen. Durch Bergsturz und eine Autopanne bei der Heimfahrt (die Kupplung streikte) wurde aus der Tour ein spannendes Abenteuer, welches wir mit einer eng befreundete Familie aus unserer Nachbarschaft teilen konnten. Leider verstarb erst küzlich der hochbetagte Vater - nicht jedoch diese, und erst recht nicht alle anderen schöne Erinnerungen an ihn, vornehmlich in den Bergen.

- vor 30 Jahren / 1984: hier begann die "heiße Phase" des extremen Kletterns und Bergsteigens in den Alpen. Wir waren unter anderem in den Urner Alpen unterwegs. Dass diese Unternehmung leider mit einer Katastrophe endete, brachte das persönliche Verhältnis zu Risiko und Wagnis in eine geordnete Bahn. Was aber der Komplexität der Touren in der Folgezeit keinen Abbruch tat - nur die Durchführung, der Stil und die Auswahl der Touren wurden fortan besser aufeinander abgestimmt.

- vor 25 Jahren / 1989: Höhepunkt meiner "Bergsteigerkarriere". Die schwierige, heute sagt man Speed-solo-Begehung einer seltenen Route an einem bekannten, abe nicht ganz "astreinen" Berg (rein riskotechnisch gesehen) Im Wallis zeigten mir, dass das der Endpunkt sein sollte, welcher nicht fortwährend überschritten werden sollte. Die schleichend zunehmende Arthrose in beiden Knien zwang eh zur Räson....

- vor 20 Jahren / 1994: nach meiner "Infektion" mit dem RAAM-Virus war die Teilnhame an der TNT (Tour of North Texas - zu der Zeit einer von 3 Qualifikationswettbewerben für das RAAM) der erste Schritt in Richtung Ultraradsportler. Ziel war eigentlich nur diese "Übermenschen" aus meiner damaligen Sicht mal kennen zu lernen. Dass ich dabei gleich einen Großteil der versammelten Elite dieses Genres bei meinem ersten Auftreten in die Schranken verwesien konnte....ließ eben Lust auf mehr aufkommen. Was in der Folgezeit auch mein Tun bestimmte.

- vor 15 Jahren /1999: als ich nach Krankheit bei ADK 540 aufgeben musste, fiel die Entscheidung nach reichlicher Reflexion des Warum und des Wiso ganz leicht bestimmte Schritte im Leistungssport definitiv nicht zu gehen. Es war besser die eigenen Fähigkeiten fortwährend weiter zu entwicklen mit den Ressourcen die man hat, dabei aber auch vernünftig mit diesen Ressourcen um zu gehen. Soll heißen, ich wollte (und sollte es auch) noch besser lernen mich perfekt mit all meinen natürlichen Beschränkungen in die Aufgaben und Projekte einzubringen, welche ich mir als für mich lohnend ausgewählt hatte. Damit konnte ich zwar teilweise nicht allen folgen ( Sportlern und auch Trends), das war klar, aber trotzdem konnte ich eine bestimmende Rolle in der Szene einnehmen. Ich musste mich eben beschränken und mir selbst treu bleiben.
"man kann nicht alles haben - die Strasse und den Graben..."

- vor 10 Jahren / 2004: meine erfolgreiche Teilnahme beim XXALPS Extreme. Vielleicht nicht das körperlich fordernste Rennen (eben "nur" 5 Tage und nicht knapp 10 Tage wie RAAM) aber aufgrund der Gesamtsituation (Abfahten bei Nacht mit hoher persöhnlicher Ermüdungsrate in den Alpen, oft noch bei schlechtem Wetter) der psychisch gesehene "Endpunkt" in meiner Wettkampflaufbahn. Eine Weiterentwicklung meiner selbst konnte da nicht mehr stattfinden - wollte ich an Wettkämpfen teilnehmen. Eben deshalb musste, und vor allem wollte ich keine weiteren Rennen bestreiten.Ich  musste dorthin, wo die Regeln "einfacher" sind und auch von allen , die sich der Aufgabe stellen freiwillig eingehalten werden. Das konnte , musste und sollte dann auch der entscheidende Schritt in die Königsdisziplin des Langstreckensports sein - des SOLO, Unsupported!

- vor 5 Jahren / 2009: nachdem ich ein jahr zuvor bereits beim Great Divide Race in Amerika teilgenommen hatte wurde mit der Teilnahme an der Grenzsteintrophy in Deutschland der Schritt endgültig vollzogen - weg vom Wettkampf - hinein ins Abenteuer. Dies war bei der allerersten Austrageung der GST auch garantiert, wussten doch alle Teilnehmer der Premierenveranstaltung bereits beimStart, dass die Strecke wohl nur zu großen Teilen passierbar sein würde. Wir fuhren also und wussten nicht wo, wann und wie etwas geht.... Kurz als Fazit, trotz allem Frust der da zwangsläufig aufkommt, wenn es eben mal nicht weitergeht - die Würze war und ist dann logischerweise in solch einer Situation - das finden eines Auswegs....

- heute 2014 ?? lassen wir uns doch einfach mal überraschen. Auch die nähere Umgebung lädt zu spektakulären Taten ein. Man muss nur die Augen offen halten und den Schatz, welcher vor einem liegt auch sehen.

Montag, 17. März 2014

fat - mal anders als gewohnt

auf Tour in den Frühling

nahezu ohne Schnee mussten wir hier auf der Schwäbischen Alb diesen Winter auskommen. So konnte ich nur an ganz, ganz wenigen Tagen zusammen mit Skadi einen Ausflug unternehmen.
Wer jedoch denkt auf großen Sohlen sei man nur auf Schnee trefflich unterwegs, der möge sich irren.

Dem allseits kräftige Wind, wie auch der sehr ausgiebig scheinenden Sonne war es geschuldet, dass sonst eher pampige Liegenschaften weitgehend abgetrocknet waren.
Diese Chance, nach einer Geländetour mit dem Rad nicht als Ferkel den heimatlichen Hafen nach einer Ausfahrt ansteuern zu müssen, wollte ich doch zugleich nutzen.

Der Plan: gemeinsam mit Skadi möglichst viele Wege mit noch besserer Aussicht abradeln und dabei, das sollte nicht vergessen werden, auch der grandiosen Märzenbecherblüte in manchen Tälern der Schwäbischen Alb huldigen.

2 Tage war ich sodann unterwegs, rumpelte über Wurzeln, Felsbrocheken, "surfte" über Trockenwiesen, cruiste durch Täler, "downhillte" so manchen Abhang (nicht nur unsere Nachbarn in der Schweiz sind zu neuen Wortschöpfungen imstande...), sammelte hierbei 185 km ein, die sich mit einem auf und ab von insgesamt je ca. 4.300 hm outeten.

Es hat richtig Spaßgemacht!
so breit der Stein, so brüchig - so schrieb einst Achim Pasold über den "legendären" Breitenstein bei Ochsenwang. An diesem Tage war das eher: so breit der Stein so windig!

oberhalb dem Lenninger Tal am Brucker Fels

am Kreuzweg bei Bichishausen im großen Lautertal

Was aber sicherlich kein Spaß war und mich sehr nachdenklich gestimmt hat war die Tatsache, dass die Holzerei in unseren Wäldern nach wie vor auf dem Vormarsch ist.
Nicht  die Tatsache, dass man sich einen Baum fällt weil man ihn braucht, sondern die Tatsache, dass man einfach fällt nur um Geld zu machen und dies unter dem Deckmantel der Klimaneutralität versteckt.
Wie sonst ist es zu erklären, dass man nahezu überall kilometerlange Holzstöße sieht, die viele Jahre dort herumliegen (und dann wenn es soweit ist auch schon einiges an Brennwert wieder verloren haben)
Wären nicht die Bäume, wenn sie denn noch stehenbleiben bis sie wirklich gebraucht werden um als Bauholz oder der Rest als Brennholz gebraucht zu werden, wesentlich bessere CO2 Schlucker?

Ist der Baum erst mal gefällt, speichert er kein CO2 mehr. Aber das ist bestimmt von den Gierigen im Lande nicht zu verstehen...

Was aber uns alle bei dieseer Tatsache unglaubwürdig macht ist doch dies, dass wir einerseits nicht bereit sind uns in irgendeiner ernergieverbrauchenden Weise (sei es Mobilität, sei es auch Konsum) ein wenig nur einzuschränken, es aber nicht versäumen anderen Menschen in anderen Ländern genau dieses verbieten wollen und uns zB ereifern, wenn in Brasilien, Sumatra, Indonesien etc die Wälder fallen.

Wie leider diese Fahrt durch die Wälder der Schwäbischen Alb mir gezeigt hat sind wir hier in Deutschland keinen Deut besser!

Also Leute, rauf aufs Rad! Und schont alle Grünpflanzen - denn nur die wandeln einen Teil der Treibhausgase wieder in Biomasse um. 

Dienstag, 18. Februar 2014

Event am 22/23.02.2014 ?

Wanderung im Winter als besonderes Event

habt Ihr Lust auf mehr?

Dann schaut bitte mal hier rein und aufgepasst

Donnerstag, 30. Januar 2014

Ganz schön weit

können 60 km sein.

wollen sie erst mal bei anstrengenden Bedingungen im Winter gewandert sein.
Die Trainingswanderung am Sonntag, den 26.01.2014 hatte alle Zutaten, die es braucht um den Wanderer mürbe zu machen.(siehe hier )So kam es auch, dass von 11 gestarteten, wackeren Heldeninnen und Helden 5 das ersehnte Ziel nicht ganz so erreichten, wie sie das vorab wünschten.
Es hat allen im Rückblick einen Mordsspaß gemacht - denn im Nachhinein verblassen die negativen Dinge meist ziemlich rasch und es bleibt das Positive, motivierende zurück.

Dienstag, 14. Januar 2014

news am Heidengraben

Trainingswanderung

wenn man das, was da geplant ist so verharmlosend genannt werden darf.
Sagen wir es einfach mal so: Das Multisportevent hält uns in Atem und sorgt dafür, dass wir unsere Aktivitäten dahingehend ausrichten fit und vorbereitet am Start stehen zu können.
Natürlich soll das Gemeinschaftliche nicht zu kurz kommen weshalb in Kürze, am 26.01.eine Trainingswanderung geplant ist. Wer dabei sein will...nur zu!