Freitag, 27. März 2009

XXALPS 2004 -1-


Geht es noch höher...? Noch steiler...? Noch... ? ...XXALPS 2004
Jetzt ist es also soweit. Während letztes Jahr die Vernunft die Oberhand über meine Träume behielt, so bin ich jetzt doch “umgefallen”.
Den Argumenten, Ende August gibt es mit großer Wahrscheinlichkeit den ersten großen Wintereinbruch im Gebirge, das Ganze ist nicht zu schaffen, Ich bekomme keine Begleitmannschaft zusammen, die Finanzierung sprengt meine Möglichkeiten, wie wahr sie auch waren - 2003 konnten sie meinen Elan soweit bremsen, dass eine Teilnahme an der Premierenveranstaltung unter keinen Umständen in Frage kommen konnte - nein dieses Jahr verloren sie mit dem Fortschreiten der Zeit ihre Überzeugungskraft. Als Andy Wenzel, der Veranstalter dann auch noch glaubte in mir den deutschen Fahrer gefunden zu haben, den er auch schon aus rein wirtschaftlichen Überlegungen in seinem hochkarätigen Teilnehmerfeld haben wollte, mein Freund Reinhard spontan seine Bereitschaft anbot den Crewchief zu machen, da war es dann soweit. Ich wollte, nein ich musste da unbedingt dabei sein !
Das sollte nach meiner erfolgreichen Teilnahme 2001 beim Urvater aller Ultralangstrecken Radrennen, dem RaceAcrossAmerica, kurz RAAM, das zweite Highlight in meinem Radfahrerleben sein !!
... Soviel vorweg, die Erwartungen wurden mehr als erfüllt !!

Jetzt hieß es zuerst mal eine fähige Begleitmannschaft zusammenzustellen. 6 Personen schienen mir gerade richtig, verteilt auf 2 Fahrzeuge, einem Pacecar und einem Wohnmobil. Jeweils 3 Personen, welche sich intern und als Gruppe im Schichtdienst abwechseln sollten.
Recht schnell mussten wir erkennen, dass es mit Finanz-Sponsoring nicht weit her war, so war von vornherein “Schmalhans der Küchenmeister” beim Organisieren. Alles musste so preiswert wie nur irgend möglich sein. Auch war klar, dass wir uns so viel wie möglich von den wirklich essentiellen Dingen der Logistik irgendwie zusammenleihen mussten.
Das klappte zum Schluss ebenso, wie es auch gelang, 6 Wochen vor dem Start noch ein Wohnmobil zu mieten, alle sechse der Begleitmannschaft zusammen zu bringen und selbst auch noch einigermaßen in Form zu kommen.

Die Begleitmannschaft setzte sich aus 3 Damen und 3 Herren zusammen, als dies waren:
Trupp 1 : Reinhard Schröder ( Crewchief ), Barbara Klaus ( meine Schwester ), Wolfgang Wagner
Trupp 2 : Hubertus Hohl, Sabine Schmidt, Tina Krone

Tina und Reinhard hatten bereits RAAM-Erfahrung, wussten also was da in Sachen Müdigkeit und sonstigen Unpässligkeiten auf den Fahrer und die Mannschaft während solch eines Mehrtage - Events zukommen konnte und sollte.

Donnerstag, den 19.August

Reinhard trifft heute, meinem ersten Urlaubstag bei mir ein. Wir haben noch eine Menge zu tun: Die Fahrzeuge aufrüsten, mit Lichtern, Stromversorgung, Ladegeräten, Navigations und Kommunikationssystemen, Trägersystemen für die Räder und das Zubehör, Einbau von Regalsystemen, Kühlgeräten etc. Unter der Mithilfe meiner Eltern schuften wir bis weit in die Nacht hinein.

Freitag, den 20. August

Die Aufgaben am Freitag sind die Gleichen wie am Vortag, nur ist es nerviger, da die Zeit zwischen den Fingern zerrinnt und immer wieder etwas dazwischen kommt. Spätnachmittags bekommen wir noch Unterstützung von meiner Schwester, die ebenfalls bereits eintrifft und gleich beim Packen hilft. Auch dem unermüdlichen Einsatz von Frau Renz - mehrmals muss sie mit ihrem Vater bei uns vorbeikommen, bis das Kühlgerät endlich die Funktion aufnimmt - ist es zu verdanken, dass wir überhaupt fertig werden und, wenn auch wiederum spät abends zur Ruhe kommen. Wir haben es auch geschafft, eine geradezu unüberschaubare Anzahl von Lebensmitteln vom Nährwertgehalt zu erfassen und in Reinhards Ernährungsprogramm zu katalogisieren. Diese Dokumentation soll es uns ermöglichen etwaige Ungereimtheiten bei der Ernährung frühzeitig zu erkennen, um gegenzusteuern , bevor es zu spät ist - so weit die Theorie. Nun, die Praxis sah dann anders aus - die Mühe war jedoch nicht umsonst, haben wir doch jetzt im Nachhinein eine perfekte Auswertung alles Aufgenommenem.

Samstag, den 21.August

Früh sind wir auf den Beinen, um den Lebensmitteln ihren Platz zuzuweisen. Wir sparen nicht an Obst, Gemüse, d.h. allerhand “Vitaminen” - sie sollen, so die Spender von Blumen und Früchte Kirchgeorg, die Laune bei Fahrer und Crew im grünen Bereich halten. ...Hat auf jeden Fall einwandfrei geklappt !!!!
Auch Hubertus trifft ein, fast zeitgleich mit einem Expresspaket von UPS. Drin sind... Die Tunes...
Auf den wirklich allerletzten Drücker kommen noch die von Tune bereitgestellten Superlaufräder. Wir hatten schon nicht mehr damit gerechnet.
Jetzt heißt es Reifen, Kränze runter und auf die Tunes montieren. Fast fertig sind wir als auch um kurz nach halb neun unsere beíden “Mädels” aus der Pfalz eintreffen, Tina und Sabine.
Schnell wird noch die letzte persönlich Habe verstaut, dann geht es gegen 9 Uhr ab nach Liechtenstein, ins Abenteuer Xxalps. Unterweg holen wir in Ravensburg noch Wolfgang ab. Vollzählig, mit meinem roten Galaxy als Pacecar, einem phantastischen Wohnmobil, und jeder Menge Nervosität im Gepäck treffen wir am frühen Mittag, nach zum Glück staufreier Fahrt in Vaduz ein.
Registrierung, technische Abnahme der Fahrzuge, der Autos und der Fahrräder, stehen sodann auf dem Programm. Besonders auf Beleuchtung und Reflexmaterial legt der Veranstalter großen Wert. Der obligatorische Bluttest darf natürlich auch nicht fehlen.



Spätnachmittags finden sich dann alle Cracks zur Pressekonferenz ein. Danach gibt es Neuigkeiten in Sachen Roadbook.




Die Zeit bis zur abendlichen “Nudelparty”, einem gemeinsamen Abendessen in einem stilvollen italienischen Restaurant, wird mit dem Aufsuchen des Nachtquartiers, der hiesigen Jugendherberge, überbrückt.
Zum letzten Male in Ruhe in einem Bett schlafen - ich werde das bewusst genießen....Und morgen geht es dann los !

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