Freitag, 27. März 2009

HH - Oberstdorf -2-

Radfernfahrt Hamburg – Oberstdorf
Der zweite Tag und dritte Tag von Hessen durch den Süden...

Den Schlaf der Gerechten, den haben wir nach dem anstrengenden Tagwerk der ersten „Etappe“ (Hamburg – Nordhessen) geschlafen und beim Klingeln des Weckers noch bei Dunkelheit die Frage: der zweite Tag??!...

Der erwartet uns wieder mit herrlichem Wetter und so sind wir bereits wieder um 7 Uhr unterwegs. Hoch und nieder immer wieder, vor Allem heute wenn es durch die Rhön geht. Nach einer halben Stunde reißt mir der hintere Schaltzug und wir haben zu basteln, da wir kein passendes Zugseil an Bord haben. Ob es die Panne war, oder wir einfach heute nicht so gut drauf sind, jedenfalls steigt die Kilometerzahl auf dem Tacho nur unwesentlich, die Uhr rückt jedoch unaufhaltsam vor.

Das Radeln macht in der sich mühsam unter der vom strahlend blauen Himmel scheinenden Sonne sich erwärmenden Luft auf den ruhigen und verkehrsarmen Straßen enormen Spaß ! Als Znüni, wie die Schweizer sagen, hat Karl trotz Sonntag, frische Backwaren besorgt. Welche Wonne, im Vergleich zu all den Gels etc. Auf welche wir jedoch weitgehend und wenn ich von mir ausgehe, auch gerne verzichten.
Jetzt verlassen wir die Rhön und sind längst auch schon in Bayern angekommen, wo der Steigerwald auf uns wartet. Im Großen und Ganzen verläuft die Fahrt relativ ereignisarm, wenn man von den andauernden Umleitungen wegen Festivitäten und Kanalisationsarbeiten mal absieht. Auch die sonst üblichen Flüche und Wutausbrüche bleiben uns und dem Ersteller der Route erspart – dank GPS sind wir immer im Bilde oder besser da wo wir sein sollten. Psychisch ungemein beruhigend. Wenn ich da an die übliche Sucherei bei den Brevets, sofern man die Strecke noch nicht kennt denke, bei der man dann an jeder 3.oder 4 Kreuzung absteigen und nachschauen muss...
Zwischenzeitlich gönnen wir uns in einer Pizzeria im Sportheim zu Langenreinbach eine Rast mit Salat, Getränk und einer phantastischen frischen Pizza.
Jetzt kann uns eigentlich nichts mehr, oder besser doch, - der Wind, welcher jetzt auf SO gedreht hat - merklich aufhalten, wiewohl der Fahrtschnitt sich jetzt in homöopatischen Steigerunsdosen der 30 km Marke wieder nähert.


Langsam sind wir nicht mehr so sicher, ob wir denn nun trocken bleiben, denn es zieht mehr und mehr zu. Sieht eigentlich ganz nach Gewitter aus. Jedoch – wir sind schneller. Und entkommen dem uns verfolgenden Gewölk. Der Wind hat eben einfach diesmal die richtige Richtung. Nach ausgiebiger „Fütterung“ der Löwen mit Fischkonserven, frischen Trauben allerlei Brot nehmen wir die zweite Nachtfahrt in Angriff. Irgendwie ist das jetzt nicht mehr meine Zeit – ich hätte nichts dagegen einzuwenden gehabt bereits um 10 Uhr die Flinte ins Korn zu werfen, doch Franz drängt weiter und so sammeln wir eben auch noch die letzten der geplanten Kilometer ein bis wir um pünktlich 11 Uhr in einer kleinen Seitenstraße am Ende des Nördlinger Rieses zur Nachtruhe bitten. Tagesfazit: Müde, aber immerhin noch 370 km geschafft.

Wow, die Nacht war wohl zu kurz. Der Kalte Ostwind, etwas Nebel im Donaumoos und unsere Müdigkeit hemmen anfangs unseren „radlerischen“ Fortschritt.
Mit der Sonne kommt die Wärme und die gute Laune zurück und wir preschen an Gundremmingen vorbei gen Süden. Thannhausen, so heißt unser erster „Pitstop“. Essen und Trinken sowie ein Reifenwechsel hinten bei Franz sind angesagt. Auf teilweise bekannter Strecke geht es immer weiter hinein ins Allgäu. Zuerst passieren wir das Unter- dann entern wir das Oberallgäu .Ottobeuren mit seiner prächtigen baulichen Kulisse ist ein letzter verdienter Halt.

Ganz zwanglos kacheln wir mit teils halbem, teils leicht vor dem Wind, unserem Ziel, der südlichsten Marktgemeinde Deutschlands entgegen. Wie eigentlich überall fahren wir weitgehend ohne von größerem Verkehrsaufkommen behelligt zu werden dem Endpunkt der Route entgegen, da kann uns der Stadtverkehr in Sonthofen dann auch nicht mehr schocken und bald darauf, kurz vor 14 Uhr erreichen wir Oberstdorf, nicht ohne Stolz über die in den vergangenen 2 ½ Tagen vollbrachten Leistung. -. Ziel - .
Alle sind wir zufrieden , haben ein tolles verlängertes Wochenende bei phantastischem Wetter erlebt. Wir haben uns prächtig verstanden. Blut geleckt kann man diesen Zustand auch nennen, - mit Lust auf mehr in der Zukunft !

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