Samstag, 14. August 2010

Das Nordkapp Solo 1

Woche eins...


Heute, am Samstag Morgen um 7 .00 Uhr soll es losgehen - ab in den Norden - wenn es geht bis an das Nordkapp.
....über Dänemark, Schweden, Finnland, Norwegen.
So, der Plan, aber jetzt will einfach das GPS die ausgeklügelt ausgearbeitete Route nicht rechnen!
Für die Fahrt durch Deutschland von hier am Nordrand der Alb bis nach Puttgarden auf Fehrmarn, sowie die sich anschliessende direkte Durchquerung von Dänemark habe ich mir ob der Vielzahl der Strassen und des oft starken Verkehrs auf Fernverkehrsrouten eine verkehrsarme, gut radelbare Strecke ausgetüftelt - und die funktioniert nun nicht.
8.00 Uhr, Start am 28. Mai in Hochwang
Eine ganze Stunde doktern wir herum bis es endlich dann doch losgeht - nach ca. 25 km löst sich dann auch noch eine Schraube am Schalträdchen und zwingt zu einem kurzen Reperaturstopp - kein Wunder dass ich erst in den Steigungen des Schwäbischen Waldes meinen Rythmus und meine innere Sachlichkeit wiederfinde.
Ein Glück, dass ich gerade von Roland begleitet werde. Er fährt mit bis Künzelsau (ca. 120km ) und dreht dann um, während es bei mir nun ab dort alleine weitergeht!
Der Verkehr ebbt nun auch ab und alles läuft wie am Schnürchen- die zweite Route funktioniert in Kissingen auf Anhieb - na, wer sagt's denn.


In Henneberg, an der ehemaligen Grenze, halte ich am Abend dann Inne - das bin ich diesem Ort schuldig, welcher stellvertretend hier für diese unmenschliche Grenze stehen soll.
Der erste Tag findet dann im Werratal nach knapp 340 km und mehr als 3.300 hm sein Ende....
Keine Frage - es läuft!


Auch wenn es am nächsten Morgen wie aus Kübeln schüttet. Ich habe meine Ruhe gefunden und treibe meine Rad über die Höhen des Thüringer Waldes und des Harzes und erst in Wittingen, schon weit im Flachland findet der Tag nach viel Nässe ein Ende.


Rast im Regen unter alten Eichen
Der Dritte ist dann eine Kopie des Zweiten - nur ohne Berge. Aber egal. am Ende des Dritten Tages stehe ich da, wo ich stehen wollte:  900 km weiter im Norden auf Fehrmarn und jetzt darf das Skandinavienabenteuer richtig beginnen - erst mal nach der Überfahrt in Dänemark auf die eher sanfte und nasse Tour.
Kein Wunder, dass ich nach 210 km am Abend gleich noch nach Helsingborg in Schweden "flüchte".


Kingcrab in Schweden - und das Wetter wird schön - der Nordwind bringt trockene Luft mit sich - aber besser Gegenwind als Regen....
Ein paar größere Orte prägen sich mit ätzendem Verkehr ein, während Schweden gleich mit all seinen Schönheiten wuchert:
Seen, Wälder, Hügel, Einsamkeit, Ruhe, (manchmal) blauer Himmel....


ohne Kommentar siehe oben
Schwierig zu beschreiben - entweder man findet zu sich während vordergründig der immer gleiche Film vor den Augen abläuft, oder eben nicht. Meine Sinne filtern alle Gegebenheiten links, rechts des Weges, oben und auch unten heraus - diese schier unermessliche Datenmenge lässt die Stunden dahinschmelzen wie weiland die Äquatorsonne eine Portion Eiscreme.


Meine Taktik: einfach schön gleichmässig, zügig treten, "Daten aufnehmen"  und schauen wie weit man denn kommt, bringt mich dann nach 3 Tagen bei traumhaftem Wetter bis nach Mora, dem "Wasalaufdorf". Für die Nacht ist mir aber im Nahegelegenen Orsa wohler.

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