Sonntag, 5. April 2009

GDR 2008 - 5

Colorado - New Nexiko


Tag 13:
Gut gemacht! So, oder ähnlich muss ich mich bei bestem Wetter loben, als ich den Marshall Pass in Angriff nehme. Ein langer, aber angenehm zu fahrender, sehr langer ( > 40 km ) Anstieg, mit prächtiger Aussicht.
Nunmehr sind die abgestorbenen Bäume zum Glück wieder in der Minderzahl und geben dem Landschaftsbild einen großartig anzusehenden „grünen Pelz“.
oben auf dem am Morgen zugig kalten Marshall Pass

Zum Teil kann ich tief eingeschnittene Reifenspuren erkennen, was unzweifelhaft darauf schließen lässt, dass am vorigen Nachmittag und Abend hier richtig geprasselt hat.... Es ist eben jedermanns Sache dieses Risiko zu gehen oder nicht ....(aber dann ist nicht der Veranstalter schuld!!!)

Kurz vor Sergants treffe ich auf die Bikerlegende Mike Curiak. Wir plaudern lange, wohl fast eine Stunde über dies und das, auch erzähle ich ihm über das Malheur an der Brooks Lane Road.( Mike hat nach einem missglückten Versuch im Jahr 2003 das GDR dann 2004 in knapp über 16 Tagen gewonnen und damit eine Marke gesetzt, welche erst im letzten Jahr fiel).

Heute sind die Straßenverhältnisse doch wesentlich besser als in den vergangenen Tagen, so nehme ich den Cochetopa Pass „im Fluge“, also der 2. ganz hohe Pass an diesem Tage.
im Laufe des Aufstieges zum Cochetopa Passes

Heiß ist es auch wieder und so filtere und fülle ich meine Wasservorräte am Upper Lake wieder auf.
Auch heute zieht es wieder schlimm zu..... Die ganze Auffahrt zum Canero Pass fahre ich quasi vor den Tropfen her. Runter sollte es ja kein Problem sein die Wolken auf Distanz zu halten...

Da, .... rumms, ein riesen Loch, ein Schlag.....pfff..... Mist, ein Platten, klassischer Durchschlag hinten. Ich sehe schon, wie der Wind die schwarzen Wolken auf mich zutreibt. Das musste nun nicht wirklich sein.....

Kurz vor Del Norte dann wird der Trail nass. Es hat also geregnet Und es kommt noch mehr, also schnell noch einkaufen! Es war ein langer Tag ( >240 km und 3 harte Pässe – alles auf Trails und unpaved Roads ! )

Tag 14:
Wieder einmal – ein klasse Morgen – die Gewitter haben sich verzogen. Heute wird’s knalle hart. Der Indiana Pass, der Höchste mit dem längsten Anstieg ( 50 km ) steht bevor. Die Karte empfiehlt einen frühen Aufbruch, um das überhaupt zu schaffen.
Del Norte stellt einen super Morgen parat

Es ist teils matschig , rollt also noch schlechter. Aber meine Räder rollen wenigstens . Die Spuren von Carl, vom Tage zuvor zeigen mal wieder: fährt man volles Risiko im abendlichen oder nächtlichen Gewitter, dann wird’s eben noch härter (eben schieben durch den Matsch).

in und um Summitville herum

Bin ich froh endlich oben zu sein, aber die Abfahrt ist Mist, da wirklich pampig. Kaum drehen sich die Räder.....alles ist mit zähem Matsch zugekleistert.


jetzt ist es wieder trocken, aber knifflig...


Die Landschaft ist bis auf die riesige Mine malerisch, da könnte man vergessen, dass alles hier total vergiftet ist, nicht mal das Leitungswasser in den umliegenden Orten ist trinkbar (auch nicht filterbar, da chemisch verseucht).
Kurz vor Mittag erreiche ich Platoro und schon beginnt es nach einem kurzen Lunch erneut zu regnen. Ich warte erst mal ab. In einer Regenpause am Mittag erreiche ich auf die Schnelle noch Horca, knapp 40 km weiter. Jetzt prasselt es und man sieht gar nichts mehr!
In der Karte steht: „Road impassable when wet“.
Ich miete mich also erst mal in einer Cabin ein. Und warte ab. Zuvor stelle ich mein Rad noch in den reisenden Bergbach ,damit es wieder ein bisschen sauber wird und eben wieder ein bisschen leichter. Ein kurzer Tag ( nur 117 km , Mist!!).


Tag 15:
Am nächsten Morgen das immer gleiche Bild – herrlich. Rasch fällt der la Manga Pass. Auf den folgenden Wegen – auch wie immer, Carls Schiebe- und verzweifelte Zickzackspuren. Der starke Wind hat mit Hilfe der stechenden Sonne den Matsch schon weitgehend wieder zu einer mehr oder weniger befahrbaren „Harschdecke“ trocknen lassen.
Der halbe, aufgezwungene Ruhetag gestern hat gut getan und den mittaglicher Schauer überstehe ich auf einem Outdoorklosett am Highway 64 problemlos, vor allem aber trocken.


In Rito fülle ich meine körpereigenen Speicher mit Flüssigem und vor allem viel Obst, traue ich doch dem „Full Services“ in Abiquiu nicht über den Weg.
der Store in El Rito, eisgekühlt...




Es wird schwierig dort etwas zu finden, ich finde aber nach über 1,5 stündiger Suche dort in einer alten Weingärtnerei Unterschlupf.




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