Donnerstag, 12. März 2009

HÖHENWELTREKORD 1996

Höhenweltrekord , Eintrag ins Guiness book of records
die Wiener um Marcel Scala haben es offensichtlich doch wieder geschafft den Wettbewerb Bregenz - Wien auf die Beine zu stellen. Hin und hergerissen, ob ich es doch nochmal versuchen soll, obsiegt zum Schluss doch noch die Vernunft (manifestiert durch Zweifel) : Nein !
Der Verdacht, daß die Organisation mit der gesamten Aufgabe überfordert ist bestätigt sich dann zu guter Letzt knapp eine Woche vor Beginn des Bewerbes, als der Organisator bekannt machen muss, daß er das Rennen nur noch illegal !!!!! durchführen kann. Nun denn.

Dennoch Schade, hatte ich doch für dieses Jahr in Harry's Bike Shop hier im Ort einen Radhändler für den Ultrasport begeistern können.

Die Idee eine Bestleistung für das Guiness book of Records aufzustellen spukt mir ja schon lange im Kopf herum. Es soll der Höhenweltrekord sein.
Das heißt: man fährt auf einer ausgesuchten und genau in der Höhe definierten Steigungsstrecke bergauf und aus eigener Kraft wieder bergab. Die bergauf "gesammelten" Höhenmeter werden zusammengezählt, et voila' , der Rekord ist da !??
Für dieses Vorhaben habe ich mir den Albaufstieg von Unterlenningen nach Hochwang, meinem Heimatort herausgesucht. Er misst 262 Höhenmeter bei 4,5 km Streckenlänge, weist keine engen Kurven auf und ist in der Steigung sehr gleichmäßig angelegt, ergo flüssig zu fahren.

Anfang Juli scheint uns ein vernünftiger Zeitpunkt für das Vorhaben zu sein, lange Tage, kurze Nächte und eben Sommer ! ... Als ich morgens dann am Samstag den 6. Juli aufwache, schwant mir schon nichts Gutes: es regnet ! Abblasen will ich das Ganze dennoch nicht - ich bin gut in Form - und für dieses Wochenende konnte ich einige Helfer, welche bei der Registrierung helfen, zusammentrommeln. Da wären meine Eltern, meine Schwester Barbara, Harry und Barbara von Harry's bike shop, Robert und Stephanie, sowie noch Roland und Bernd vom MTB Club in Lenningen. Jeweils 2 Personen führen unten in Unterlenningen und oben in Hochwang Protokoll und überwachen die Einhaltung des Regelwerkes. Von Jörg Friedrich Mall, Schreiner aus dem nahen Gutenberg und Blumen und Früchte Kirchgeorg aus Oberlenningen bekommen wir jeweils einen großen Hänger bzw. LKW, in denen wir die Schiedsrichter und die "Versorgung" an den Wendepunkten der Strecke trocken unterbringen.


Um 9.00 Uhr morgens starten wir in Unterlenningen an der Lauterbrücke, eine Stunde später als ursprünglich geplant.
In strömendem Regen versuche ich schnell meinen Rhythmus zu finden. 39 x 19 habe ich gekettet. Knapp 15 min später komme ich auf der Hochfläche an - wende und fetze wieder mit Vollgas (53 x 12) bergab. Klar ist, daß ich bergab treten muß um genügend schnell wieder hinunterzukommen. Das Wasser steht auf der Strasse und mahnt zur Vorsicht in den Kurven. Eine Stunde später bin ich längst klatschnass und genehmige mir das erste Mal etwas zu Essen - wird zeitsparend gleich bei der Abfahrt erledigt - und kann mich am Fortschritt meines Tuns erfreuen. Knapp mehr als 3 Fahrten habe ich aufs "Parkett" gelegt. So darf es weitergehen !
Die folgenden Stunden laufen ohne große Ereignisse ab. Das Tempo bleibt konstant hoch - soll heißen: ca. 3 Fahrten in einer Stunde. Besonders zu erwähnen ist: Um die Mittagszeit hört der Regen auf. Na, wer sagt es denn ! Alle 2 Fahrten nehme ich Kalorien in Form von Getränken und sonstigem leicht Kau- und Verdaulichem auf. Hierzu dienen Gummibärchen genauso wie Hefezopf, Cola, Milch und auch natürlich Trockenobst und Kekse.

Die Publikation in der örtlichen Presse sorgt für Begeisterung und Anfeuerung an der Strecke ! Fahrt um Fahrt sammle ich ein. Die Temperaturen sind mit knapp 17 Grad im eher idealen Bereich. Alle ca. 3 Stunden gönne ich mir einen kurzen Rast (ca. 5 - 10 min) und nutze die Zeit zum Futtern von eher deftigem, wie Käsebroten und auch einem Wechsel der durchgeschwitzten Klamotten.

21.37 Uhr, Hochwang - es ist soweit ! mit 35 Auffahrten was 9.170 hm entspricht, absolviert in 12 h 37 min, breche ich den bestehenden Rekord von 14 h und 9.000 hm !!


Der wolkenverhangene Himmel läßt die nahende Nacht bereits erahnen. Wir rüsten uns für die Nacht. D.h. warme Kleidung - das Thermometer fällt auf unter 10 Grad ! - und natürlich die Lichtinstallation. Nachts wird ein Auto hinter mir fahren und mich von zugedröhnten Discogängern und sonstigen eher unkontrollierbaren Verkehrsteilnehmern von hinten schützen - gleichzeitig natürlich auch mit dem starken Fahrtlicht des KFZ die Fahrbahn vernünftig ausleuchten.


Morgens, kurz vor dem Tagen, überwinde ich einen kleine Schwächephase. Es ist fast schon gespenstisch ruhig. Kein Verkehr. Konstant und monoton spule ich Auffahrt um Auffahrt , Abfahrt um Abfahrt ab.
Ab ca. 8.00 Uhr versammeln sich bereits wieder die ersten Frühaufsteher an der Strecke und feuern mich an.


Geschafft, Ziel erreicht ! Um 8.50 Uhr stoppe ich am Hochwanger Ortsschild. Knapp 24 Stunden sind seit meinem Start gestern vergangen. 59 Fahrten habe ich der Alb abgerungen, insgesamt 15.458 Höhenmeter. Wir sind voll der Freude über das gemeinsam Geleistete, was sich in Form eines Eintrages ins Guiness book of records dann im Folgejahr wiederspiegelt.

Bedanken möchte ich mich zum Abschluss noch bei folgenden Firmen und Personen, welche mich bei diesem Unterfangen mit Bereitstellung von Gerätschaften unterstützt haben (in alphabetischer Reihenfolge)

CENTURION Renner KG, Magstadt
HARRY's bike shop, Oberlenningen
Blumen & Früchte KIRCHGEORG, Oberlenningen
Jörg Friedrich MALL, Gutenberg
Familie TÖRÖK, Hochwang


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