Sonntag, 5. April 2009

GDR 2008 - 1


Montana



Tag 1 / der Start.
20. Juni 2008, wie haben die jetzt schlussendlich versammelten doch 18 Unentwegten diesen Tag erwartet...?!


Um die Mittagszeit stehen wir aufgereiht auf der Wiese des Grenzübergangs und Punkt 12.00 Uhr geht es dann los.
Zuvor beim Prerace - meeting im Cafe Jax in nearby Eureka wurde uns noch verklickert, dass es noch eine Menge Schnee auf den hohen Pässen geben wird... heute auf jeden Fall schon einmal.
Gerade eine Woche ist es her, dass ein später „Wintereinbruch“ dieser Gegend noch fast 30 cm Schnee beschert hat – welcher dann das Abtauen des Altschnees natürlich verhindert hat.


Locker geht es los und die erste Kletterpartie auf die Whitefish Divide ist easy – Ich nutze die Gunst der vielen Fahrer um mich herum zum munteren Bilder-Schießen, komme dennoch ganz vorne oben an.
auf der Abfahrt nach der ersten Divide Crossing, der Whitefish Divide


Es ist herrliches Wetter aber mit deutlich über 80 F, also um die 30 Grad schon recht heiß, fast logisch, dass ich „running out of water“ vermelden muss – hatte nur 3 große Flaschen gefüllt – nach 130 km waren die alle....
Aber mittels Katadyn Filter und eines der zahlreichen Bächlein hier im bewaldeten und wasserreichen Montana ist das alles kein Problem.


Später stoppt dann jede Menge Altschnee am Red Meadow Lake Übergang die Fahraktivitäten und es ist im mehr als knöcheltiefen Sulz mehr als 3 Meilen Schieberei und hernach „Schlammabfahrt“ angesagt.


Whitefish , der erste Checkpoint und auch nach 160 km wieder die erste Möglichkeit wieder Nahrung zu beschaffen, wird um gegen halb neun Uhr am ersten Abend erreicht.
Ich stopfe mir vor einem Supermarkt den Magen voll und radele dann bis zum Einbruch der Nacht weiter nach Columbia Falls.
Hier muss ich dem Wochenende Tribut zollen – Kein Bett aufzutreiben.. also tut es der Campingplatz auch.
Allerdings sorgt die durch den Rucksack angescheuerte Narbe auf der frisch operierten Schulter samt der damit einhergehenden Schwellung für eine unruhige Nacht.


Ich stelle fest: Schlafen auf dem Rücken ist nicht möglich (Schulter) Schlafen auf der Seite ist auf einer Isomatte einfach „Kacke“, wenn man das mal vulgär ausdrücken darf – Ich muss also schon am ersten Tag meine Planungen kippen und werde mich auf die Erreichbarkeit von einem Bett ausrichten müssen – koste es an Zeit was es wolle – nur mit der Möglichkeit die Schulter weich zu betten und mit Eis zu kühlen wird mir eine Chance eröffnet das Ziel möglicherweise erreichen zu können.


Tag 2:
In der Dämmerung geht es nach den ersten knapp 190 km heute schon wieder los. Die Anstiege zum Swan Lake sind schwer, ich muss erst den Rhythmus aus Navigieren (ziemlich unübersichtlich mit den vielen unmarkierten und zum Teil fragwürdig beschriebenen Wegen und Wegkreuzungen) und entspannt radeln finden.


Mittags erreiche ich zusammen mit Geoff und David die Holland Lodge – nach 130 km die erste und einzige Möglichkeit an Essbares und Trinkbares zu kommen – daran muss ich mich erst gewöhnen – an diese große Entfernungen ohne Services ... Ich muss also bestens planen beim Einkaufen....
mit Geoff und David am Richmond Anstieg


Dann geht es zum finalen Anstieg auf den Richmond Peak. Wunderbare Trails leiten uns bergan. Bis.... ja, bis der Schnee.


Wäre alles nicht so schlimm, wären da nicht Hunderte umgekippter Bäume, welch oftmals heikel zum Überklettern waren – die Schienbeine der Fahrer geben Zeugnis von der Fahrt....


Nach ca. 200 km mache ich zur „Tagesschau“ Zeit Schluss in Seeleay Lake – die Fahrt ist lang und mir tut eine Pause gut !


Tag 3:
In der Nacht hat es geregnet und kaum verlasse ich den kleinen Ort, beginnt die Gewitterfront der vergangenen Nacht die letzten Tropfen auch noch zu verlieren.


Bis Ovando ( ca. 50 km ) regnet es ein bisschen, also schadet ein Frühstück dort sicher nicht….
Frühstück mit Pancakes in Ovando

Über den Huckleberry Pass geht es in rhythmischer Fahrt mach Lincoln – Lunchtime !


Mittags stehen dann die ruppigen und steilen Klettereien vor Helena an. Ich bin nach der schwierigen Navigation dort oben – zum Glück konnte ich den Spuren von David und Geoff folgen (die Beiden fuhren, auch da ohne Gepäckträger, sehr viel „schwungvoller“ ab) – ziemlich ausgelaugt, vor allem psychisch.
Am frühen Abend dann ein kleiner Kulturschock – den ganzen Tag in der Pampa und jetzt Großstadt (Helena ist die Hauptsadt von Montana). Doch es ist für mich Zeit für meine wohlverdiente Pause.
Morgen soll’s ja auch weiter gehen ....






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