Dienstag, 30. Oktober 2012

DKW - das Fazit

Fragen über Fragen...

hat man eine Reise vor sich, stellt man sich immer wieder die Frage: warum gerade dorthin?
hat man eine Reise hinter sich stellt man sich die Frage in wie weit sich die Erwartungen erfüllt haben oder ob gar diese weit übertroffen wurden?
Vielleicht haben sich gar ganz andere Aspekte ergeben?
Und, was kommt danach?
Gibt es eine Fortsetzung, eine Steigerung?

Warum Schottland ist ganz einfach zu beantworten. Habe ich doch ein Faible für die nordisch rauhen Landschaften entwickelt. Auch finde ich es nach wir vor ätzend bei gnadenloser Hitze durch die Gegend zu radeln und immer nur das Eine im Kopf zu haben: Wo bekomme ich genügend Trinkbares her?
Kann es da ein idealeres Ziel als die als besonders kühl und feucht geltenden Britischen Inseln geben?
Auch kommt mir natürlich zupass, dass ich der dortigen Sprache mächtig bin und so ein wichtiger Aspekt einer Reise erfüllt ist:
Die Kommunikation mit der einheimischen Bevölkerung ist immer eine Bereicherung für den Reisenden und mit der wichtigste Grund sich überhaupt auf die Socken zu machen.

Schottland ist natürlich nicht nur wie im Reisebericht beschrieben ein nasses, windiges, auch schönes, oft rauhes Land, in dem herrausragender Whisky gebrannt wird, in dem Röcke aus kariertem Wollstoff getragen werden..., sondern auch?!

Aspekte, welche man erlebt, wenn man ein Land langsam (aus eigener Kraft) bereist, können naturgemäß nicht in einem Kurzbericht im Netz abgearbeitet werden, dies würde vorgegebenen Rahmen weit sprengen.
Die Erlebnisse sind dadurch, dass man mit seinen Sinnen, ob der eher geringeren Aufmerksamkeit, welcher der reinen Fortbewegung mangels stresshaftig hoher Geschwindigkeit geschenkt werden muss, so differenziert und vielschichtig, wie auch in der Menge so groß, dass die "Datenmenge", welche zur schnellen Darstellung benutzt werden kann, sehr klein und manchmal auch sehr unvollständig ausfallen muss.
Diese Punkte ausreichend darzustellen kann nur mittels Literatur, oder auch einer "Erzählstunde" (z.B.: einem Vortrag) gelingen. Daher sehe ich davon ab hier nur, ohne alle Facetten ausreichend beleuchten zu können, an "der Oberfläche zu kratzen" und womöglich bei den Lesern falsche Schlüsse aufkommen zu lassen.

Somit muss hinter dem Titel der Story : DKW - Die Karierte Welt auch ein Fragezeichen stehen bleiben. Meine persönlichen Erlebnisse der Rad Reise zur Isle of Skye erklären diese Bezeichnung jedoch nachhaltig.

Ein Grund vielleicht für Neugierige sich unter Umständen auch einmal selbst damit zu befassen diesen Lndstrich per Rad oder per Pedes zu bereisen.
Was ich uneingeschränkt nur empfehlen kann!

Wo jedoch viel Licht ist, ja, da ist meist auch viel Schatten.
So auch auf den Britischen Inseln.

Der Verkehr und die Strassen:
Gleich mal vorab: Ich habe bisher noch nie in einem Land erlebt, dass die Autofahrer derart rustikal, um nicht gleich  zu sagen rücksichtslos und riskant gefahren sind!
Die eher schmalen, unübersichtlichen Strassen tun ein Übriges dazu, dieses Problem noch zu verschärfen.
Zumal die großen, gut ausgebauten Fernverkehrsverbindungen aufgrund des dort herrschenden, abartigen Verkehrs zum Radeln ohnehin nicht in Frage kommen.
Dem Radreisenden bleibt somit nichts anders übrig als sich die kleinstmöglichen, befestigten Verkehrsverbindungen herauszuzusuchen und diese auch ohne wenn und aber zu benutzen.
Das garantiert dann harte Tretarbeit, ob der sehr steilen Rampen, die einem auf den kleinen Strässchen ständig "vors Rad springen",  aber im Gegenzug Fahrspaß und Landschaftserlebnis pur!

Leider regnet es auf den Britischen Inseln des öfteren. Links und rechts der von uns bevorzugten Fahrbahnen mangelt es nicht an Grünflächen, welche durch allerlei Getier wie Enten, Feldhasen etc. bewohnt werden. Bevorzugt halten sich diese Mitbewohner in den angrenzenden, oft kilometerlangen Hecken und am Rande der ebenfalls nahezu "unendlich" langen Steinmäuerchen auf.
Und schaufeln von den leicht erhöhten Erdwällen auch gerne Erde auf die Fahrbahn - überqueren diese auch gerne geschwind....
Was dies mit dem Regen zu tun haben soll?
Nun, mangels Kanalisation und der Tatsache geschuldet, dass die Fahrbahn stets tiefer als die Hecken und Grünflächen liegt, dient die Fahrbahn ganz einfach und wirkungsvoll als Kanalisation und Wasserablauf, was immer einen regelrechten Fluss dreckig brauner "Fluten" auf der Fahrbahn bedingt.
Na ja, nasse, lehmige Erde auf Asphalt entbehrt nicht einer gewissen Rutschgefahr.
Zudem sammelt sich in den Senkeln dann dieses Wasser meist vollkommen zwanglos zu einem kleinen Teich.
Dieser ist in seiner Tiefe selten abschätzbar und erfordert oft Wattiefen, welche das Tretlager und die Nabenmitte unter den Wasserspiegel verlegen...mit allen daraus resultierenden Folgen für den Radler und seiner Ausrüstung.

Der fahrbare Untersatz sollte, will die Reise nicht in einem "Materialfiasko" enden, dann jedoch von ausgesuchter Zuverlässigkeit und mit eher überdurchschnittlichem Fahrkomfort gesegnet sein. Haben doch diese Mini Strässchen auch generell einen extrem rauhen Belag garniert mit unzähligen Schlaglöchern in den diversesten Größen.

Die Britischen Inseln erreicht man jedoch entweder per Flugzeug, also durch die Luft, oder aber - besser - im gleichen Stil wie die eigentliche Radreise auch, per Rad - und zwar nicht ohne ein großartiges Land zum Radfahren durchquert zu haben - Frankreich.
Frankreich bietet durch sein dichtes Netz an kleinen Departementsstrassen und netter kleiner Dörfer, sowie freundlicher "Eingeborener" eine absolut geniale Struktur für erlebnishungrige Radfahrer.
Zu Hilfe kommt einem da dann noch, dass der Verkehr eher entspannter von statten geht.
Also ist schon die Anreise der Start in einen erholsamen Urlaub....

zusammengefasst kann eine "Aktion" wie die beschriebene also nur zur Nachahmung empfohlen werden.
Viel Spaß!

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