Samstag, 27. Oktober 2012

DKW - 1

Die Anreise / Hochwang - Dover

Zu Pfingsten war es dann soweit. Alles gepackt, der Wetterbericht verhieß ein par Tage trockenes, mässig warmes Wetter und die logistische Herausforderung im heimischen Haushalt war auch geklärt.
Morgens am Pfingstsontag pünktlich um 7 Uhr, aber das war nicht anders zu erwarten, als sich Norbert bereit erklärt hatte mich auf der ersten Teilstrecke bis in den Schwarzwald zu begleiten, ging es dann in Richtung Westen.
Den Feiertagmorgen nutzend konnten wir den Großraum "Neckar" bei wenig Verkehrsaufkommen bewältigen und nach ca. 3 Stunden, eigentlich viel zu früh, verabschiedete sich Norbert bei Baiersbronn.
Er fuhr wieder heim, für mich galt es den Schwarzwaldkamm zu überqueren und die Grenze am Rhein zu erreichen, was dann auch kurz nach Mittag gelang.
Jetzt ging es also in Frankreich auf kleinsten, unwichtigen Departementsstrassen durch die Nordvogesen.
Hin und wieder nutzte ich städische Siedlungen zum Wasserfassen. Nahrung zu kaufen ist ja im ländlichen  Frankreich Sonn- und Feiertags fast gänzlich unmöglich, aber ich hatte vorgesorgt und Reserven "mit an Bord".
Quartiersuche war wie erwartet erfolglos und so legte ich mich nach über 360 km abends am Lac de Madine zum Schlaf nieder.
Schlafplatz am Lac de Madine

Schon früh gings am Pfingstmontag weiter durch endlose Waldgebiete nach Verdun, wo ich mir ein petit dejeuner gönnte. Auch heute war wieder ein waches Auge angesagt um nicht eine der ganz wenigen "Nahrungsquellen" zu verpassen.
Auch dies war wieder ein großartiger Radeltag, jener durch die französischen Ardennen. Das stetige auf und ab auf den kleinen, sehr rauhen, holprigen und schlecht rollenden Strässchen zehrte stark an meinen Kräften und so sank ich an einem Waldeck in der Nähe von Honocort nach über 330 km Keulerei in den verdienten Schlaf. 
Dummerweise muss ich mir wohl ein Löchlein in meine Liegematte hineingearbeitet haben, denn die Matte ging ihrer polsternden Luft verlustig, was wenig lustig für mich war, fand ich mich doch dann des Nachts auf dem harten Boden wieder und hatte Mühe den nötigen, erholsamen Schlaf, ob der "zero-comfort-Lage" oder treffender ob der "zero-comfort-Liege" zu bekommen. 
Beim Aufstehen morgens um 5 Uhr war trotzdem die Energie da und die Leistung des Vortages nicht mehr in den Knochen präsent.
Gut vorgearbeitet möchte man da sagen, denn am jetzigen dritten Tag standen nur um die 180 km an. Das sollte mir ermöglichen möglichst schon mittags mit der Fähre von Calais übersetzen zu können. Ich genoß das Radeln und wunderte mich über die schon als entvölkert zu nenneden Dörfer und Landstriche im Norden der Grande Nation.
Die Überfahrt über den Kanal nach Dover verlief ereignislos bei zum Glück für meinen diesbezüglich empfindlichen Magen, sehr ruhigen Beddingungen.
Angekommen in Dover wunderte ich mich über den extrem schwachsinnigen Radweg nach Downtown Dover, welchen ich schon vorzeitig verließ und mir den Weg so durch die bereits leicht Nebelverhangene Stad bahnte.
Häuserzeile in Dover bei Seenebel
 Quartier fand ich in einer B & B Absteige gegenüber dem Bahnhof mit dem Prädikat: nicht gut, aber immerhin preiswert.
Wasser war vorhanden - so konnten Mann und seine Kleider nach drei Tagen inniger Verbundenheit mal wieder getrennt und auch gereinigt werden.
Die eigentliche Reise - also durch Britannien auf die Hebriden - die konnte jetzt also beginnen.

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