Samstag, 27. Oktober 2012

DKW - 2

durch Britannien zur Isle of Skye

schon früh war ich auf den Beinen, oder besser auf dem Rad, und entspannt verliess ich bei dichtem Nebel und angenehmen Temperaturen Dover. Ziel: Die Passenger-Ferrie in Gravesend östlich von Londons Innenstadt an der Themse gelegen.
Die Fahrt dahin entbehrte nicht einiger Überraschungen - Überraschungen in Form von einmalig verwinkelten, schmalen, suuupersteilen Strassen, oder besser Feldwegen.
Aber null Verkehr - also Mission gelungen - oder auch: gut geplant ist halb geradelt. 
Die teils supersteilen Stiche nötigten mich 2 Mal zum absteigen!!!....so war es wenig verwunderlich, den Fahrtschnitt in Gravesend bei knapp 23 km/h fixiert haben zu können.
Nördlich der Themse waren teils ätzende Stadtfahrten bei Hertford, St. Neots zu meistern.
Jedoch, die kleinen Strassen entfernten mich vom großen Verkehr weitgehend, so war auch ein Gewiterguß am frühen Nachmittag, welcher sich in der Folge leider zum typischen englischen Regen wandelte einigermassen zu meistern.
Unterschlupf, also Quartier fand ich in einem kleinen Örtchen Namens Ashwell in einem Pub.
Der Einkauf konnte in einem kleinen Lädchen erledigt werden.
Gerne suchte ich während meines Trips immer diese kleinen, familiären Lädchen auf, welche Dir Alles boten was du zum Leben brauchtest und nicht die zigtausendfache Menge von einem fiktiven Bedarf, was den Einkaufsstress vollständig und nachhaltig bekämpfte. 
Diese Läden wie in Britannien, meist von Indischen oder Pakistanischen Familien geführt, gibt es bei uns gar nicht mehr, höchstens noch in den Kindheitserinnerungen von älteren Menschen. Leider.

Am nächsten Morgen machte ich mich mit einem englischen, Cooked Breakfast bekannt - aber es ward keine dauerhafte Liebe. Ich zog es vor, um jederzeit genügend Körner in der Folgezeit für ein zügiges Vorankommen aktivieren zu können, auf Cereals und die lustigen, dreieckigen Toasts (mit englischer Marmelade!) als Nahrungsquelle umzusteigen.

Der Morgen glänzte mit bewölktem Himmel und Trockenheit, was sich eine Stunde später aber für den restlichen Vormitag geändert haben sollte.
Hecken, Kaläle, Radelgenuß pur

An kilometerlangen Hecken und Entwässerungskanälen vorbei strebte ich nach Norden, radelte durch den Großraum von Lincoln und entschwand wieder auf den holprigen Feldwegen im "rural Britain". In Haxey, einen Dorf im Nirgendwo des englischen Ostens bezog ich, mittags wieder durch den Fahrtwind vom morgendlichen Regen abgetrocknet, mein Quartier (B&B).
Am Folgetag wieder das gleiche Szenario, es regnete, aber das ist in England eben so.
Zwischendurch hört es meist auch wieder mal auf - so nutzte ich auch kürzeste Regenpausen immer um die Regenkleidung auszuziehen.
unweit von Howard Castle
 Durch die großartigen Parks von Howard Castle strebte ich dem Teesdale zu. Nachtstop im Middleton, bevor es dann tags darauf  bei viel Nebel voran und auch über die Grenze nach Schottland ging.
auf über 600 Meter Seehöhe an der Grenze Teesdale-Alston Moor
 Gab uns das englische Teesdale bei Regen und Nebel bereits einen Vorgeschmack, so durften wir jetzt in den südlichen Highlands die ganze herbe Schönheit von Schottland geniessen.
Flugs die Lowlands durchquert und schon hatte ich mich durch horrenden Verkehr auf den nun, mangels anderer Alternative, zu benutzenden Strassen Schottlands zu kämpfen.
Den geschichtsträchtigen Ort von Glencoe erreichte ich mitten in den Thron-Feierlichkeiten der Queen.
England machte frei und ward so auf den Beinen - und ich fand da natürlich kein Dach über den Kopf - also war mal wieder ein Biwak angesagt.
Aber, jetzt waren wir schon ganz nah dran - nah dran an meinem Ziel, der Hebrideninsel Skye.
er zeigt uns den Weg von Mallaig zur Isle of Skye
 Ich wählte die landschaftlich schönere Route von Mallaig mit der Fähre.

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