Mittwoch, 8. September 2010

Das Nordkapp Solo - Fazit

Fazit

am Ende, oder besser, einige Zeit danach wird es Zeit sich Gedanken zu machen, was denn diese Fahrt bei, oder in, oder auch vielleicht mit mir "angestellt" hat.

Diese Tour hat mir mal wieder mein Selbstbewußtsein aufpoliert!

Ist ja schließlich auch logisch - wenn man träumt, aus dem Traum einen Plan schmiedet und den dann noch aus eigener Kraft ganz ohne wirtschaftlichen Zwang umsetzen kann - dann hat das schon was!

Die Kraft die ich persönlich aus derartigen Ereignissen schöpfen kann ist um so größer je "nutzloser" im Sinne der gesamtgesellschaftligen Wirtschaftlichkeitsanalyse dies ist. Aber kann man denn wirklich Alles nur nach Umsatz, Ertrag etc. bewerten??

Das ist die Lehre der Gegenwart - und macht sehr viele Menschen einsam und lässt sie auch hilf- und Ziellos zurück.

Sinn macht etwas immer dann, wenn man selbst eine Erfüllung findet und sich selbst ( oh, wie egoistisch aber auch ...) durch das eigene selbstverantwortliche Tun auf eine höhere Stufe bringt - man also dazulernt.
Im Lernen und im Tun an sich ist schon Sinn im weitesten Sinne und das führt dazu, dass man sich mental, also im "Kopfbereich" steigern kann und dies mit seinem eigenen Körper in Leistungen umsetzen kann, welche für einen selbst oftmals später unvorstellbar erscheinen.

Genau dies ist mir bei meinem Nordkapp Solo im Juni dieses Jahres trefflich gelungen. In der Analyse neige ich dazu diese Fahrt auch sportlich auf eine ganz hohe Stufe zu stellen - man muss nur darüber genau nachdenken - sehen doch die nackten Fakten auf den ersten Blick noch gar nicht mal nach soooo viel aus:

7.631 km bin ich bei stark wechslhaftem, kalten, windigen Wetter gefahren. Und das in unter 29 Tagen. Bei doch immerhin um die 65 Tausend Höhenmetern. Jeden Tag treten, ohne Ruhepause, immer weiter...., genau das war die Leistung - es war auch kein "Ausweg" da. ( welchen ich mir gönnen wollte)

...viele, oder fragen wir besser andersherum, wie viele Radler, welche ich sagen hörte "Ich fahr die Küste in Norwegen runter..." sind denn schlussendlich wirklich da radgefahren?
Sorry, mir ist von Alta bis aufs Dovrefjäll niemand verkommen...??!!

Wie eine Story in einem Blog oder sonstwo zustande kommt - das ist wohl eine andere Geschichte und auch beim heutigen Informationspool des Internets auch für Leute möglich, welche nicht "vor Ort" waren...

Ich will nicht kritisieren, Jeder hat eine Sprache und eine Stimme mit der er sich artikulieren kann - hoffentlich mit der Wahrheit. Was wiederum weder im Sport noch in der Wirtschaft nicht mehr gerade üblich zu sein scheint.

Ich sollte hierüber aber nicht vergessen all denen zu danken welche begeistert waren von meiner Idee und mir auch halfen mit genialem Material die Aufgabe wesentlich zu erleichtern. Sei es durch Überlassung, sei es auch einfach durch das "auf den Markt werfen" von genialer Ausrüstung.
Ich setzte hierbei ein

Canyon Ultimate CF SLX Rahmenset,
Lightweight Clincher Laufräder,
Conti GP 4000 S 25 mm Reifen,
Sixt AIRSEAT Sattel,
Ritchey Logik 2 Lenker (Alu)
Shimano Dura Ace Lenkerendschalthebel 9-fach,
Lightweight RD Schaltwerk,
Shimano Dura Ace Umwerfer,
Shimano Dura Ace Bremszangen,
Shimano 105 Aero Bremshebel,
Connex chain, Wippermann Kette
Shimnao Deore, 105 Mix- Zahnkranz 13 - 27 , 9 fach,
Shimano Dura Ace Tretlager 130 mm mit 38 - 50 er Blätter,
gelbe Lightweight bremsbeläge
Tubus Fly Gepäckträger,
Yeti Schlafsack,
Patagonia Lightweight Capilene Unterwäsche,
Woolpower Unterwäsche,
Gore Beinlinge,
Dee Armlinge,
Canyon ( de Marchi) Trikot und Hose
Globetrotter Fleecehandschuhe
Alpina Brille
Rolands Custom Carbon Flaschenhalter 1,5 l,
Vaude Regenbekleidung
Carbonsports Windschutz
und noch deren Kleinteile mehr ein.

Mann und Maschine (siehe obige Tabelle) + das gesamte Equipement in Olderfjord, ca. 110 km südlich des Kapps ganz schön ausgepowert nach 4 Stunden "Gegenwindkampf" bei 2 - 4 Grad ab Alta

Manche Dinge wurden gestellt, manche gekauft und sind in meinem Besitz, manche sind perfekt , andere versagten...

Für die Technikfreaks - am Rad war rein gar nichts, ab und an etwas Öl auf die Kette, einen Platten hinten geflickt, das wars...., also das perfekte, zuverlässige Langstreckenrad!
Ganz so "geräuchlos" ging's bei der Bekleidung nicht ab, denn leider hat der Regen seinen Weg durch den Stoff gefunden.

Was bleibt ist jetzt die Feststellung, dass ich mit hochweriger, leichter Ausrüstung richtig mobil sein kann - und hoffe dies auch in zukünftigen Touren nochmals nachvollziehen zu können - in anderen Ländern, anderen Kontinenten, wer weiß das schon...

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1 Kommentar:

  1. Hallo Krabbe Rainer, meine aufrichtigste Hochachtung und Gratulation zu so einer "unmenschlichen" Fahrradtour und das auch noch neben allen Unbillen ohne eingeschobene Ruhetage! Wie gesagt: In meinen Augen bist Du ein Außerirdischer! Ich bin stolz, Dich zu kennen und danke Dir für alle Hilfe, die Du mir für meine Nordkapp-Tour durch spezielle Hilfsinformationen hast zukommen lassen. Ich werde überall an Dich denken, nur nicht daran, dass Du dort so schnell vorbeigerast bist, weil ich nut "schleichen" kann. Aber das macht nichts. Wie gesagt: Ich bin zäh!
    Dein Fan Hermine

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