Dienstag, 7. September 2010

Das Nordkapp Solo 5

Woche 4

Der bange Blick aus dem Fenster diesen Samstag ist unnötig - es trommelt auf das Dach der Hytte in Kval.
Ich habe Angst - schon gestern waren einige Unterführungen ob des Dauerregens der vergangenen Tage vollgelaufen und unpassierbar.
Ich packe die Sachen und breche auf - nur weg hier.
Als ich die kleinen Bächlein sehe, welche schon zu reissenden Strömen angeschwollen sind, bin ich mir nicht sicher, ob es eine gute Idee sein wird später dem Lauf der Glomma zu folgen.
noch steht die Brücke...

Tatsache - auf der E6 kommen Wohnmobile etc. entgegen, also scheint zumindest diese Strasse nicht überflutet zu sein - ich fahre also mal nach Oppdal. Dort liegt eine Stärkung an - an der Supermarktkasse hinterlasse ich eine Pfütze....vielleicht deshalb akzeptiert die Lady an der Kasse meine Mastercard nicht...

Egal, weiter.
10 km hinter Oppdal dreht der Wind- ein Glück, so ist es bei den katschnassen Kleidern wenigstens gefühlt nicht mehr so kalt - was auch nötig ist, da es auf ca. 900 m zu schneien anfängt...

Im Anstieg aufs Dovrefjäll
Ich realisiere, dass das mit Picknick jetzt schwierig wird und mache umgehnd Halt - stopfe im Eilverfahren - ja nicht auskühlen - 300 g Schokolade und eine Quarktasche in mich hinein, und weiter...., die restlichen knapp 200 Höhenmeter werden wohl ausreichen um wieder warm zu werden.
...und dann - der Nebel wird immer dichter - und - es hört auf zu schneien und die Strasse trocknet ab!

Der Rückenwind mal direkt von hinten und mal von der Seite schiebt mich nach Dombas und weiter aus den Wolken heraus.... Fön!

Ja, und ab dann wird es schön, mit dem Wetter - vorbei an Lillehammer, der Olympiastadt und durchs Akershus hinein nach Schweden - das Wetter stabilisiert sich und ich kann nach 3 Wochen wieder auf meine Handschuhe und die Jacken verzichten.

Eine Nervenprobe ist dann noch die über 40 km lange Durchfahrt durch Göteborg - einfach nur der Horror - auch morgens vor sechs.

Deutschland empfängt mich dann mit Badewetter.
Diese ungewohnte Hitze von knapp 30 Grad setzt mir ganz schön zu und ich habe alle Hände  voll zu tun um mit der nun sich im Anmarsch befindlichen Erkältung ( das Halsweh hat mich längst meiner Stimme beraubt ) die "Heinstatt" der Germanen in den angepeilten 3 Tagen von N nach S zu durchmessen.

Aber alles hat ein Ende....und am Samstag Abend, nach knapp 29 Tagen stehe ich wieder vor meiner Haustüre und kann damit einen erfüllten Lebenstraum "zu den Akten legen".

...um tausende Eindrücke, Ideen und auch um Lebensfreude reicher.

Viele haben jetzt vielleicht noch eine kleine Statistik erwartet - kommt sogleich....

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1 Kommentar:

  1. Hallo Krabbe, ich hoffe inständigst, nicht solch Katastrophenwetter zu haben, wenn ich dort unterwegs bin. Aber allein der Gedanke, dass es im Süden in Deutschland wieder wärmer wird, läßt mich hoffen und meine Sehnsucht, dies alles zu sehen - aber ohne die unangenehmen Seiten - und nachradeln zu können. Danke für Deinen ausführlichen Bericht.
    Dein Fan Hermine

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