Donnerstag, 26. August 2010

Das Nordkapp Solo 4

Woche 3

so, jetzt war ich also auch oben, oben, am Kapp.
Wie beim Bergsteigen ist es aber auch hier - oben ist immer erst der halbe Weg.
Was am Ende zählt ist die Tatsache wieder gesund über die heimische Türschwelle zu treten nach einer Action.
Und da wartet einen Tag nach dem Kapp-Tag dann erst mal wieder die Fahrt zurück nach Alta auf mich , also ca. 210 km auf bekanntem Terrain und dann der lange und schaudernd beschriebene Weg entlang von Norwegens Küste.
entlang des Olderjordes gen Süden...

Der ersten beide Rückreisetage, Nummer eins zuürück über den bekannten Weg nach Alta und  - dem nun herrlich "ins Kreuz" blasenden Wind sei's gedankt, weiter ins hübsche Fischerdörfchen Talvik, und Nummer zwei: weiter entlang der Küste mit kürzeren Abstechern ins Landesinnere und fortfolgend - mit ebenfalls irrsinnig gutem Rückenwind - bis Skibotn dürfen wohl mit Recht als die Highlights der ganzen Tour bezeichnet werden.
Geniales Wetter, genialer Wind und ein Panorama, welches schwerlich zu überbieten ist!
Das das beim Radeln auch endloses rauf und runter bedeutet - das war mir eigentlich egal - bin ich doch eher - nach meiner Sebsteinschätzung - ein fähigerer Bergfahrer.

sehr arktisch wird es im Gebirge hoch über dem Meer

Aber auch selbstbewusste Zeitgenossen haben Zweifel - und als es am nächsten Morgen nieselt bin ich mir augenblicklich nicht ganz sooo sicher wie ich in Anbtracht der katastrophale Wetterprognose die nächsten kalten NW -Wind und Regentage bei diesen niedrigen Temperaturen (deutlich unter 10 Grad) auf dem Rad überstehen kann.

Bekanntlich wächst man ja mit der Aufgabe und die Moral hat gestimmt so waren Narvik, Fauske und auch schließlich Trondheim am Ende der 3. Woche erreichbar.

Schlimm war hier in dieser Woche nur der "Tunnelen" - Wahn der Norsker. Die bohren doch überall Löcher hinein, ob das bei dieser Verkehrsdichte dann wirtschaftlich Sinn macht oder nicht - dem Nordsee-Öl sei's gedankt.
Mir war vor allem der Korgentunnelen suspekt - ein "Monster" bei dem man 8,7 km berauf fahren muss...
Aber auch diese Problem konnte mit kluger Planung - fahren wenn die anderen schlafen- zufriedenstellend gelöst werden.

Nun, auf ein Treffen mit all den Radlern, welche ich schon getroffen habe - genau darauf  habe ich mich gefreut - aber - nichts !
Es war "kein Schwein zu sehen".

Ich traf über nun schon mehr als 2 Wochen zwar immer wieder die gleichen Autos und Wohnmobile, aber Fahrradfahrer - Fehlanzeige!

Fazit dieser Woche - manchmal hatte ich keine Ahnung wo ich mich befand, da alles im Nebel und Regen versank - wenn es dann doch mal kurz aufriss, waren die lichten Momente dann umso grossartiger - und meine Camera hat dank Plastiktüten diese Chaostage auch überlebt.

im Regen und Nebel kurz vor Steinkjer - der Verkehrswahnsinn im urbanen Großraum Trondheim beginnt in Kürze und beendet abrupt die Friedlichkeit auf Norwegens Strassen

Der letzte Tag - von Grong nach Kval, südlich von Trondheim - ein Wahnsinn - immer wieder musste ich auf die Schnellstrasse ausweichen weil der - wirklich sintflutartige Dauerregen - die Unterführungen oftmals hat vollaufen lassen....

In Furcht wie ich denn am nächsten Tag da weiterkommen sollte - was macht die Glomma, dieser größte aller Norwegischen Flüsse an dessen Ufern ich die nächsten Tage fahren und nächtigen wollte...????. schlafe ich in die 4. Woche hinein.

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1 Kommentar:

  1. Hallo Krabbe, beim Lesen dieser Horrorstrecke ziehe ich schon alles ein, was ich besitze, nur meinen Mut nicht, nein, der verläßt mich nicht, denn: Ich bin zäh!
    Dein Fan Hermine

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