Sonntag, 5. April 2009

etwas Unbegreifliches


Die Natur lässt uns begreifen, dass es etwas Unbegreifliches gibt....
Es ist warm!
Es ist Frühling!
Wie haben wir das erwartet – sehnsüchtig gar!
Der Winter wollte nicht enden. Schon Anfang März war der Frühling im Anmarsch. Allerdings nur im Tal, nicht jedoch hier auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb.
Immer wieder über Nacht während des Wonnemonats März, der Schnee!

Mann, hatten wir oft und lange Schnee, wie schon seit 2006 nicht mehr.
Am Rhein blühen schon die Mandelbäume und bei uns ?
30 cm der weißen Pracht!!
An meinem Winterrad gammelte so langsam alles hinüber, das Tretlager wackelt, die Kettenblätter nehmen immer mehr die Form eines Sägeblattes an, die Kette hat kräftig zugelegt – an Länge. Zwei komplette Glieder !
Also, längst gehören die Antriebskomponenten auf die Müllhalde...

Dann ein paar warme Tagen gegen Ende März liessen die ersten Krokusse das Licht der Welt erblicken, bevor die vorwitzigen Blümlein nochmals von erneutem Schnee „gedeckelt“ wurden.
Letztes Wochenende dann: warmer (10 Grad) Regen – dann nicht gerade Wärme bei 4 – 8 Grad – jedoch stürmischer Wind – aber über dem Frostpunkt – und damit ging’s bergab, mitb dem Schnee.
Eine harte Woche für mich als Radler – ständig der Kampf, fahren konnte man das nicht immer nennen, gegen dieses säuische Gebläse.

Aber die Wärme ließ mich nicht im Stich – und die Sonne auch nicht.
Deren 2 volle Tage genügten um die zaghafteren unter meinen kleinen Lieblingen, den Frühlingsboten (Krokusse), ans Tageslicht zu bringen, wo sie nun mit der Sonne um die Wette strahlen.

Ich war nun auch endlich soweit: Rauf aufs Rennrad.

Oh, wie anders sich das anfühlt.
irgendwie habe ich dann nach langen MTB Phasen das Gefühl man muss beim Rennrad richtig hart treten um überhaupt voranzukommen – das ist eben die größere Übersetzung....
Man muss sich zuerst dran gewöhnen, dass dann wenn man richtig zutritt das Teil über den Asphalt fliegt, aber dass man eben was tun muss, dass es überhaupt vorwärts geht.
Auch rein psychologisch!

Beim MTB sitzt man drauf und fährt – langsam oder schnell – das spielt irgendwie keine Rolle. Man fährt eben!
Beim Rennrad stellt sich, gondelt man ganz gemächlich durch die Lande immer so eine Art Schuldgefühl ein – man fühlt sich nicht wohl – man fährt ja eine Rennmaschine“

Also bitte: Tempo!

Daran muss ich erst wieder arbeiten, dieses Gefühl wieder loszuwerden um kein getriebener der Geschwindigkeit (die ich gar nicht erreichen kann!!) zu werden.
Sonst verlier ich wohl die Lust am Fahren.
Kann man seine hochgesteckten Erwartungen nicht zeitnah erfüllen droht der Frust und damit setzt dann die Phase ein, in der man ständig immer eine „gute Ausrede“ parat hat möglichst nicht fahren zu müssen – man will sich ja selbst nicht enttäuschen.

Aber, da steh ich nach kurzer Reflexion drüber!

Jetzt ist eben auch wieder Rennrad Zeit! Und ich genieße jetzt die Abwechslung. Je nach Lust und Laune wird jetzt wieder über den Asphalt der Alb „gespeedet“ oder es werden die Feld- und Waldwege mit dem MTB befahren.

Nach dem Vortrag über das Great Divide Race am Freitag Abend in Oberlenningen habe ich dann auch wieder festgestellt, wie wichtig es ist, dass man einfach locker das Thema Radfahren angeht und wie wichtig es ist eine Phantasievorstellung entwickeln zu können, dass man es sich selbst erlaubt zu „spinnen“.

Denn, auch Dinge, welche beim ersten Kontakt verrückt erscheinen sind oft nichts anders als unterdrückte Träume.
Und genau die wollen wir doch Realität werden lassen – bevor irgendwann das Licht ausgeht....
Denn jeder Tag draußen, auch auf dem Rad, ist ein kostbares Geschenk. Wir erkennen dann das Unbegreifliche und beginnen mit der Suche.... auch wenn wir es nie begreifen, die Natur ist unbegreiflich und genau deshalb so geheimnisvoll und spannend.
Berauben wir doch bitte nicht der Natur ihre letzten Geheimnisse – wenn wir sie nicht vollends zerstören wollen...
Freuen wir uns doch nur einfach an den Dingen, die sie bereithält, wie eben den „hereinbrechenden“ Frühling mit seiner Farbenpracht und Vielfältigkeit!


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen